Die Leuchttürme am Åland
Die ältesten bemannten Leuchttürme am Meer wurden in der Mitte des 19. Jhs. errichtet. Unterhalb der Leuchttürme entwickelten sich hier, weit draußen im Meer, kleine Ortschaften. Mit ihren Familien lebten die Leuchtturmwächter in einer kargen, rauen Umgebung, weit ab vom Leben ihrer Zeitgenossen. Mehrere Leuchttürme können Sie mit einem eigenen Boot oder im Rahmen einer Führung besuchen.
Häufig waren die Leuchttürme mit drei bis vier Leuchtturmwächtern einschließlich Leuchtturmmeister besetzt. Ihr Leben auf den Schären war hart, sie waren vielen Prüfungen ausgesetzt, die häufig nicht der Dramatik entbehrten. Im Zuge der Automatisierung in den 50er Jahren nahm die Zahl der Leuchtturmwärter allmählich ab. Der letzte bemannte Leuchtturm in åländischen Gewässern war Märket. Entlang der gesamten finnischen Küste gibt es heute ca. 50 Leuchttürme, die alle automatisiert und unbemannt sind.
1. Märket
Die Grenze zwischen Schweden und Finnland verläuft über die Insel, auf der der Leuchtturm Märket steht. Seit 1976, dem Jahr, in dem der letzte Leuchtturmwächter die Insel verließ, war der Standort für Besucher nicht zugänglich. Dank der Finnischen Leuchtturmgesellschaft besteht jetzt wieder die Möglichkeit, Märket zu besuchen. Von Mitte Mai bis August/September sind die „Leuchtturmwärter“ der Leuchtturmgesellschaft vor Ort und nehmen Besucher in Empfang.
2. Sälskär
Auf einer Tour zum Leuchtturmstandort Sälskar im Nordwesten von Hammarland erwarten Sie viele schöne Naturerlebnisse. Hier gibt es beispielsweise zahlreiche vorwitzige Tordalke. Der Leuchtturm auf Sälskär wurde 1868 erbaut, bis 1948 war er bemannt. Das Buch „Sälskär – Leuchtturmwärterleben von 1868-1949“ von Bengt Häger bietet tiefere Einblicke in den Alltag eines Leuchtturms. In der Hauptsaison finden jede Woche Schiffstouren mit dem Ausflugsschiff Silvana von Skarpnåtö in Hammarland statt.
3. Lågskär
Der meerumtoste Leuchtturmstandort Lågskär, 17 Seemeilen südlich von Mariehamn, ist von vielen Untiefen umgeben. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier deshalb eine Bake, – ein unbefeuertes Seezeichen – errichtet. 1840 wurde Lågskär der Standort für die erste befeuerte Bake Ålands. Der jetzige Leuchtturm stammt von 1920. Bis zur Automatisierung 1961 gab es eine feste Siedlung auf der Insel. Heute befindet sich hier eine Vogelbeobachtungsstation, die alten Leuchtturmwächterwohnungen werden von Ornithologen genutzt, die hier vorübergehend zu Gast sind. Auch der Kieselstrand auf der Nordseite ist sehenswert. Die Insel war Drehort für den Film „der Jünger“, dem finnischen Oscar-Beitrag 2013. Gebuchte Touren können vermittelt werden, z.B. mit Shipland.
4. Bogskär
An der Insel Bogskär anzulegen, ist extrem schwierig. Wer mit dem eigenen Boot kommt, sollte den Leuchtturm am besten aus gebührendem Abstand bewundern. Im Jahr 1906 wurde die erste kabellose Funktelegrafenlinie zwischen Bogskär und Mariehamn eröffnet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Leuchtturm von 1882 automatisiert und mit Acetylengas betrieben. Bei einer Renovierung im Jahr 1981 erhielt er eine Hubschrauberlandeplatte. Bogskär wurde zu einem Radarleuchtturm ausgebaut und mit Ausrüstung zur Wetterbeobachtung ausgestattet. Inzwischen wird der Leuchtturm mit Solarenergie betrieben.